Die Polizei stattete uns auch einen Besuch ab

Eines Tages während strömenden Regens, als sich die Radlader im Graben festfuhren, wurde ich zunächst auf eine Gassigängerin aufmerksam, die auffällig auf unser Grundstück lugte. Naja neugierige Menschen gibt es ja überall und auf Grund der Arbeiten auch nicht weiter verwunderlich.

Bei dem Regen hätte ich zwar keinen Bock fremde Grundstücke zu beschauen, aber jedem das Seine 😀
Zwanzig Minuten später, als wir uns in der Nähe mit den Arbeitern unterhielten, wie wir das Problem des festgefahrenen Radladers lösen können, stampfte die vorgenannte Dame auf mich zu und fragte richtiggehend entzürnt, wie wir es wagen können die Bäume auf UNSEREM Grundstück zu fällen. Es wäre gesetzlich nicht erlaubt vom Frühling bis zum Herbst wegen der Brut- und Ruhezeit Bäume zu fällen.
Ich, zunächst freundlich und gelassen - vom Wesen her sehr natur- und tierliebend, antwortete, dass es mir auch leid tue, wir jedoch nach Rücksprache mit den zuständigen Behörden die Bäume fällen dürfen. Und wegen des geplanten Abrisses fällen müssen bzw. wollen und wir alles, was nicht zwangsläufig wegen des Bauvorhabens weichen muss, natürlich erhalten bleibt oder im Vorfeld umgesetzt worden ist.

Hierauf kam der recht aggressive Vorwurf entgegen, ob wir uns nicht ein anderes Grundstück ohne Bäume hätten kaufen können.

Wie kann sich ein völlig fremder Mensch sich anmaßen über mich zu urteilen und mir vorzuschreiben, welche Grundstücke ich kaufe und welche nicht?!
Natürlich hätte ich mir in meiner Einhorn-Zuckerwatten-Traumwelt sicherlich ein Grundstück ausgesucht, welches sehr begrünt - und ausgerechnet im Bereich des Baufeldes - baumfrei ist.

Wer aber die momentane Grundstücks- und Immobiliensituation in Großstädten und Vororten kennt, der weiß, dass das Leben kein Ponyhof ist.

Das große Erstaunen folgte jedoch am nächsten Tag:

Während der Abrissarbeiten rief ganz panisch einer der Arbeiter bei uns an und teilte mit, dass die Polizei dem Grundstück einen Besuch abstattete und sich nach einer Baumfällgenehmigung erkundigte.

Wir waren natürlich sehr überrascht über diesen Vorfall. Ich war mir zwar sehr sicher, dass wir nichts Unrechtes getan haben - zumal ich mich vorab ja über alles mögliche erkundigt hatte und wir rechlich auf der sauberen Seite stehen, aber man weiß ja nie.

Leicht aufgeregt rief ich bei der nächstgelegenen Polizeistation an und erkundigte mich, wie der polizeiliche Besuch zustande kam.

Die am Vortag angetroffene naturvernarrte Dame hatte uns angezeigt!

Ich schilderte der Polizei natürlich die Situation und die bereits erfolgten Absprachen mit den zuständigen Behörden beim Landkreis, sodass daraus für uns nun keine Folgen resultieren.

Trotzdem war es kein nettes Willkommensgeschenk :(
Die unmittelbare Nachbarschaft ist jedoch absolut nett und zuvorkommend!

Fazit: Ich kann jedem vor einer Baumfällung nur empfehlen sich ausführlich mit dem Bundesnaturschutzgesetz bzw. ggf. einer vorhandenen Baumschutzsatzung der Gemeinde zu beschäftigen.

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